2016 Ecuador und Galapagos

Unsere große Reise 2016 sollte uns eigentlich im Herbst für vier Wochen nach Australien führen – doch beruflich bedingt war es dieses Jahr kurzfristig nicht möglich, so lange am Stück Urlaub zu nehmen. Daher standen wir plötzlich Anfang Mai 2016 ohne jegliche Ziele dar, zudem mussten wir bereits im Juni oder Juli unseren Urlaub antreten. Afrika wollten wir nicht direkt schon wieder besuchen – auch wenn wir nach wie vor begeistert an Uganda zurückdenken. Viele Ziele auf unserer Bucketlist, wie Panama, Patagonien oder die Falklandinseln waren zu der Zeit ebenfalls nicht möglich, so dass wir uns vertrauensvoll wieder an den Reiseveranstalter Wigwam wandten. Innerhalb kürzester Zeit haben sie uns dann auf Ecuador und Galapagos eingeschworen und ein perfektes Reiseprogramm, bestehend aus einer Kreuzfahrt um Galapagos herum, einigen Tage im ecuadorianischen Nebelwald sowie einige Tage im Amazonasregenwald ausgearbeitet. Kurz zu Galapagos: Die Inseln lassen sich auf zwei Arten bereisen: entweder dauerhaft auf einem kleinen Kreuzfahrtschiff oder in Form von Tagesausflügen aus einer der Siedlungen. Da die Kreuzfahrten ein deutlich intensiveres Erlebnis zulassen, haben wir uns für diese Variante entschieden – auch wenn meine Frau nicht sonderlich begeistert war, 10 Tage auf einem Boot zu verbringen. Wigwam konnte noch zwei Plätze auf der Yacht Galaven buchen und so ging es am 12. Juni 2016 von Basel via Amsterdam nach Quito!

Die Landung in Quito stellte erste Überraschung dar. Der Pilot fuhr das Fahrwerk aus, wir sahen etwas irritiert aus dem Fenster und stellten zu unserer Überraschung fest: wir waren noch immer recht hoch oben?! Doch wenige Momente später setzte das Flugzeug auch schon auf – der Flughafen liegt auf einem schmalen Andenplateau, das zu beiden Seiten steil abfällt! Nach den problemlosen Einreiseformalitäten wurden wir auch schon vom Fahrer des Puembo Birding Garden erwartet, der uns in das etwa 30 Minuten entfernte Guesthouse brachte. Dort wurden wir von José und Mercedes sowie den drei Hunden begrüßt! In einem weitläufigen Garten konnten wir auch gleich zahlreiche Futterstellen für Kolibris und andere Vögel entdecken! Nachdem wir unser Zimmer bezogen hatten, gingen wir auch gleich wieder nach draußen und konnten die ersten Vögel Ecuadors beobachten, darunter Spechte, zahlreiche bunte Tangaren – und natürlich auch unsere ersten Kolibris! Darunter war mit bis zu 25 g Lebendgewicht und einer Größe von 14 cm auch der Koloss unter den Kolibris (bei unseren späteren Begegnungen waren wir manchmal nicht sicher ob es sich um ein Insekt oder doch einen Vogel handelte), der Riesenkolibri…dieser war jedoch äußerst scheu, so dass es nicht mehr als eine Belegaufnahme ergab. Weiterhin konnten wir das Männchen der Schwarzschwanzsylphe entdecken, das mit seinen beeindruckenden Schmuckfedern sogar eine Größe von bis zu 25 cm erreicht – jedoch bei einer Körperlänge von nur etwa 8 cm.

Am nächsten Morgen ging es schon wieder zum Flughafen, unser Flug nach Baltra auf den Galapagosinseln stand an. Nachdem wir für 20$ die Einreisekarte für Galapagos erworben hatten, wurde unser komplettes Gepäck kontrolliert und anschließend verplombt – zum Nachweis, dass wir keine rohe Nahrung, keine fremden Pflanzen- oder Tierarten einschleppen würden. Nach der Landung auf den Inseln wurde das Gepäck desinfiziert und vor der Einreise das Handgepäck nochmals durchsucht. Das Visum für den Galapagos-Nationalpark durften wir schließlich für weitere 100$ pro Person erwerben und wurden vor dem Terminal auch direkt von unserem Fahrer begrüßt. Zur Sicherheit hatten wir eine Transferübernachtung in Puerto Ayora, dem Hauptort der Insel Santa Cruz eingeplant. Dort übernachteten wir im schönen Hotel Mainao und verbrachten einen entspannten Tag mit Spaziergängen, genossen das lokale Essen und konnten bereits die ersten der endemischen Meerechsen entdecken!

Am nächsten Morgen wurden wir wieder von unserem Fahrer abgeholt und zurück nach Baltra gebracht, wo wir auf unseren Nationalparkguide Xavier den Rest unserer Gruppe für die Kreuzfahrt trafen. Die Yacht Galaven ist sicherlich nicht mehr die neuste und auch nicht luxuriös ausgestattet – dafür bietet sie maximal 16 Gästen Platz und hatte einen wirklich hervorragenden Koch mit an Bord…für uns viel mehr Wert als jeder Luxus! Nachdem wir unsere Kabine auf dem Oberdeck bezogen hatten, wurden wir der Crew vorgestellt und machten uns mit den anderen Teilnehmern bekannt…das Boot war nichtmal ausgebucht und wir lernten einige sehr nette Leute kennen, zu denen wir auch heute noch Kontakt haben!

Am späten Nachmittag legten wir an der Black Turtle Cove an, einer kleinen Mangrovenlagune, die für Haie, Rochen und andere Großfische als Kinderstube dient. So konnten wir einige junge Weißspitzenriffhaie, Adlerochen sowie zahlreiche Seevögel sehen. Die Nacht diente dem Transfer zwischen den Inseln und am nächsten Morgen hatten wir die Insel Genovesa erreicht. Auf diese Insel hatte ich mich besonders gefreut, bietet sie doch die Chance, die endemische Lava-Sumpfohreule zu entdecken. Viel Hoffnung macht uns unser Guide jedoch nicht – auf seinen letzten sechs Besuchen auf Genovesa hatte er keine mehr finden können…aber die Hoffnung stirbt ja zuletzt! Das Anlegen auf der Insel und der steile Aufstieg auf die Lavaklippen von El Barranco gestaltete sich einigermassen schwierig, jedoch waren wir irgendwann alle gesund oben angekommen. Plötzlich meinte einer unserer Mitreisenden „Oh, there it is!“ – in einer Lavaspalte neben unserem Pfad saß die schöne Eule!

Ich konnte unser Glück kaum fassen…wie nahezu alle Tiere auf Galapagos zeigte auch die Eule keinerlei Scheu und wir konnten in Ruhe Fotos schießen! Auf unserer Tour über die Insel entdeckten wir dazu noch zahlreiche Fregattvögel, Rotfuß- und Nazcatölpel – und sogar noch eine zweite der seltenen Eulen! Nachmittags wechselten wir den Standort und besuchten noch einen zweiten Hotspot auf Genovesa, die Darwin Bay. Dort konnten wir neben Seelöwen, weiteren Tölpeln und Fregattvögeln noch zwei besondere Möwenarten entdecken. Die erste war die Gabelschwanzmöwe, die einzige nachtaktive Möwenart der Welt und wiederum eine endemische Art der Inseln. Die zweite ist ebenfalls nur auf dem Galapagosarchipel zu finden und stellt mit gerade einmal 600 Exemplaren die seltenste Möwenart der Welt: es handelt sich um die fast schwarze Lavamöwe.

Genovesa Slideshow (klicken für nächstes Bild):

 

 

Über Nacht ging es weiter zur nächsten Insel des Archipels, wir ankerten in den frühen Morgenstunden vor Santiago. Der erste Ausflug des Tages führte uns auf einen erkalteten Lavastrom, der vom letzten Ausbruch vor etwa 100 Jahren herrührt. Doch eins nach dem anderen, zuerst stand die Zodiac-Fahrt dorthin an…unser Guide gab mir den gutgemeinten Rat, ich solle doch sicherheitshalber mein 600er Tele mitnehmen und mich auf der Fahrt von unserer Yacht zum Anlegepunkt bereit halten…diesem Rat folgte ich und tatsächlich sahen wir ein paar Galapagos-Pinguine im Wasser! Die Mehrheit der verbleibenden 1200 Tiere lebt auf den Inseln Isabela und Fernandina – die wir beide nicht besuchten – daher war es ein unglaubliches Glück, einige der weltweit seltensten Pinguine zu entdecken! Zudem handelt es sich beim Galapagos-Pinguin noch gleichzeitig um den am weitesten nördlich vorkommenden Vertreter seiner Gattung.

Nach einiger Zeit, die wir mit der Pinguingruppe verbrachten, ging es weiter zum Lavastrom der Sullivan Bay. Dort war es faszinierend zu sehen, wie sich die Lava ihren Weg bahnte…einige kreisrunde Löcher im Strom ließen die ursprünglichen Bäume der Sullivan Bay noch erahnen! Nach und nach erobert auch die Pflanzenwelt ihr Territorium zurück und so wachsen auf der trostlosen, schwarzen Gesteinswüste die ersten Kakteen, Ranken und weitere Pflanzen.

Am Nachmittag ging es schließlich weiter zur nahegelegenen Insel Rabida. Hier stand zunächst eine Schnorcheltour auf dem Programm, bei der wir neben zahlreichen tropischen Fischen auch Weißspitzenriffhaie und Schildkröten entdecken konnten – meine kleine GoPro reichte immerhin für ein paar Aufnahmen und Videos unter Wasser!

Am späten Nachmittag ging es schließlich noch zu einem kleinen Rundgang auf die Insel. Besonders beeindruckte uns hier die Vielfalt der Farben: weißgraue Palo Santo Bäume, grüne Büsche, roter Lavasandstrand und ein stahlblauer Himmel – eine herrliche Kombination!

Der nächste Tag führte uns zurück auf die Insel Santa Cruz, beziehungsweise genauer gesagt wieder zurück nach Puerto Ayora. Dort besuchten wir die Charles Darwin Forschungsstation und konnten die ersten der bekannten Galapagos-Riesenschildkröten – wenngleich hier auch noch in Gefangenschaft lebend – beobachten. Die Jungtiere werden hier etwa vier Jahre lang aufgezogen, bevor sie groß genug sind, um wieder ausgewildert zu werden. Am Nachmittag ging es weiter ins El Chato Schildkrötenreservat – hier hatten wir dann die Gelegenheit, die Schildkröten in der Wildnis zu beobachten. Die Größe der gemächlichen Tiere ist wirklich erstaunlich…dazu leben auf Santa Cruz einige Tiere, die vermutlich noch im 19. Jahrhundert geboren wurden!

Abends ging es zurück auf die Galaven, wo wir bereits von unserem Koch erwartet wurden. Er hatte den Tag genutzt und in Puerto Ayora frisch eingekauft – so gab es an diesem Abend Steak von fangfrischem Thunfisch, das selbst mich (der normalerweise keinerlei Fisch isst) begeisterte! Über Nacht umrundeten wir die Insel und legten am Dragon Hill auf Santa Cruz an. Dieser Ausflug sollte uns zu den Drusenköpfen bringen, den endemischen Galapagos-Landechsen. Und tatsächlich konnten wir auch einige der großen Echsen entdecken. Mit ihrem stachelbesetzten Rücken und ihren roten Augen wurden sie von den ersten spanischen Siedlern des 16. Jahrhunderts für menschenfressende Drachen gehalten – dabei sind die großen Echsen vollkommen harmlos und ernähren sich rein vegetarisch 😉 Neben den Drusenköpfen konnten wir noch zahlreiche Meerechsen und Vogelarten wie beispielsweise den Regenbrachvogel beobachten.

Der Nachmittag brachte uns zu einer schönen Lagune in der Nähe des Strands Las Bachas, in der wir zahlreiche Vögel wie den Kuba-Flamingo, den amerikanischen Stelzenläufer oder den Lavareiher beobachten konnten. Dort befindet sich auch das Wrack eines Lastkahns aus dem zweiten Weltkrieg. Diese Überreste nutzen mittlerweile zahlreiche Vögel wie beispielsweise Braunmantelausternfischer als geschützte Brutstätte – so hat sich auch hier die Natur ihren Raum zurückerobert.

Santa Cruz Slideshow (klicken für nächstes Bild):

 

 

Nach Santa Cruz ging es weiter nach Floreana. Dort besuchten wir zunächst die berühmte Post Office Bay – für uns ein etwas überflüssiger Stopp, jedoch gehört das anscheinend für jede Galapagostour dazu…es handelt sich hierbei um ein Fass, in das Walfänger bei ihrem Zwischenhalt auf den Inseln Briefe in die Heimat legen konnten. Schiffe auf dem Rückweg haben diese Post dann mitgenommen und in den Walfangstädten dann persönlich zugestellt. Auch bis heute hat sich diese Tradition gehalten, und so haben auch wir eine Karte – natürlich unfrankiert – an unsere Nachbarn geschrieben. Und tatsächlich haben sie unsere Postkarte etwa fünf Monate später in ihrem Briefkasten gefunden! Auf diesem Weg noch vielen Dank an den unbekannten Postboten.

Am Nachmittag besuchten wir zunächst die „Devil’s Crown“, eine der Insel vorgelagerte Felsformation mit einer wilden Unterwasserwelt. Die Strömung war beachtlich, dennoch genossen wir den Schnorchelausflug und konnten erneut zahlreiche Fische und Schildkröten – jedoch leider dieses Mal keine Haie – sehen. Der späte Nachmittag brachte uns zu den Lagunen des Cormorant Point mit seinem grünen Strand. Dort konnten wir das erste Mal die eigentümlichen Blaufußtölpel entdecken, sowie den endemischen Galapagostyrann…

Floreana Slideshow (klicken für nächstes Bild):

 

 

Der nächste Tag sollte sich zu unserem absoluten Highlight auf Galapagos entwickeln: wir besuchten die Insel Española mit ihren knapp 35.000 brütenden Galapagosalbatrosbrutpaaren! Den großen Vögeln so nahe zu kommen, sie beim Paarungstanz zu beobachten und ihre Verhaltensweise zu sehen war einfach unbeschreiblich…

Ich sagte zu unserem Guide, er dürfe mich gerne hier „vergessen“ – so lange sie mich abends wieder abholen…leider wollte er sich nicht darauf einlassen und auch ich musste die Insel nach etwa drei Stunden wieder verlassen. Bis dahin hatten wir neben den zahlreichen Albatrossen noch die Española-Spottdrossel, den Galapagos-Bussard, Rotschnabeltropikvögel, Reiher, die Galapagostaube und noch viele weitere Arten gesehen – dennoch, gegen die Albatrosse waren sie für mich nur nebensächlich!

Española Slideshow (klicken für nächstes Bild):

 

 

Da wie gesagt der Paarungstanz der Albatrosse für uns etwas ganz besonderes darstellte, habe ich versucht, diesen als Video festzuhalten. Ich bitte die Qualität zu entschuldigen – ich sollte wohl eher beim Fotografieren bleiben 😉

 

Der letzte Tag brachte uns schließlich nach San Cristobal, von wo aus wir den Rückflug nach Quito antraten – mit unvergesslichen Erinnerungen im Gepäck. Wir übernachteten in Quitos historischer Altstadt, im Boutiquehotel Portal de Cantuña. Das liebevoll gestaltete Hotel war im Kolonialstil antik hergerichtet und wir fühlten uns auf Anhieb wohl! Frühstück wurde stilecht im Innenhof mit historischer Küche und lokalen Speisen serviert – bei einer erneuten Reise würden wir sofort wieder hier übernachten!

Da unser eigentlicher Guide Marco noch im Amazonasregenwald feststeckte, sprang kurzfristig ein Kollege ein und brachte uns zu unserer ersten Lodge im Nebelwald nach Tandayapa. Diese Unterkunft ist bekannt für ihre Vielzahl an Kolibris, Tangaren und Tukanen. Und wir sollten in den nächsten Tagen nicht enttäuscht werden! Diese Art der Fotografie war für mich etwas komplett Neues – eigentlich sehr entspannt, mit Tee auf der Terrasse sitzend und gleichzeitig unglaublich aufregend, da die kleinen aggressiven Vögelchen keinen Moment still halten. Also besann ich mich eines besseren und begann zunächst, das Verhalten zu beobachten. Nach einiger Zeit hatte ich dann meine Vorstellung, wie ich zu Flugaufnahmen ohne den Feeder im Bild kommen konnte – und nach und nach gelangen auch die ersten brauchbaren Fotos. Dennoch war der Ausschuss immens…

Am nächsten Morgen wurden wir auch schon von Marco beim Frühstück begrüßt, er hatte es im Laufe der Nacht vom Regenwald zurück zu uns nach Tandayapa geschafft. Da die nächsten Tage kein Programm festgelegt war, fragten wir Marco, was sich hier in der Gegend lohnen würde und wir wurden von seinen Vorschlägen – Milpe und Alambi – keinesfalls enttäuscht und auch mit der Kolibrifotografie klappte es immer besser! Auch die Vegetation des Nebelwalds war äußerst faszinierend. Auf jedem einzelnen Baum wachsen dort bis zu 200 weitere Pflanzenarten wie Orchideen, Bromelien, Moose und Farne! Dank unseres Guides konnten wir auch eine der Mikroorchideen entdecken und fotografieren.

Mit vielen Fotos im Gepäck konnten wir am nächsten Tag zufrieden den Weg zur Guango Lodge antreten. Auf mehr als 3300m Höhe erlebten wir eine andere Avifauna als in Tandayapa mit zahlreichen für uns neuen Kolibriarten. Der Star von Guango war jedoch sicherlich der Schwertschnabelkolibri!

Ansonsten war der Tag auf dieser Höhe sehr kalt und nass, so dass wir die Zeit zwischen den Fotosessions vor dem offenen Kamin verbrachten. Der letzte Tag im Nebelwald führte uns zu den Cabañas San Isidro, einer schönen Lodge mit ähnlichen Arten wie in Tandayapa. Das gute Essen entschädigte etwas für die geringe Vielfalt an Kolibris, auch waren die Feeder nicht sonderlich fotografenfreundlich aufgestellt – doch das Highlight sollte noch kommen. Nach unserem Abendessen wurden wir von Marco empfangen, um die Eulen zu suchen. Bis zu diesem Zeitpunkt hatten wir noch nichts davon gehört, doch es gibt um die Lodge herum einige Eulen, die bis heute nicht vollständig klassifiziert sind. Sie sehen aus wie eine Mischung aus Zebrakauz und Bindenhalskauz – doch beide Arten kommen auf dieser Höhe nicht mehr vor! Da bislang keine DNA-Untersuchungen vorliegen, bleibt es nur bei Mutmaßungen zur Art – sie wird oftmals nach ihrem Verbreitungsort „San Isidro Eule“ oder auch „Mystery Owl“ genannt.

Am nächsten Tag war unser Ausflug in den ecuadorianischen Nebelwald auch schon beendet und wir wurden zurück nach Quito gebracht, wo wir eine weitere Nacht im Puembo Birding Garden verbrachten.

Nebelwald Ecuador Slideshow (klicken für nächstes Bild):

 

 

Nach einer erholsamen Nacht und einem guten Frühstück, ging es schließlich wieder an der Flughafen, von wo aus wir in die Ölstadt Lago Agrio flogen. Dort begann schließlich unser Abenteuer im Amazonasregenwald! Durch die Erdölförderung seit den 1970er Jahren hat die Natur hier leider massiv gelitten – von Regenwald im ecuadorianischen Amazonasbecken war zunächst keine Spur. Am Flughafen erwartete uns ein Bus, der uns innerhalb von zwei Stunden nach El Puerto, dem Tor zum Regenwald brachte. Auf der Fahrt dorthin wurde der Wald auch immer dichter – dennoch handelte es sich auch hier bereits um Sekundärwald. An der Brücke von El Puerto wurden wir von unserer Guide erwartet, die uns in weiteren drei Stunden schließlich auf dem Cuyabeno und seinen Nebelflüsse zur Laguna Grande brachte. Hier sahen wir dann auch den ursprünglichen, wilden Regenwald, wie wir ihn uns vorstellten!

Ansonsten wäre zu erwähnen, dass wir uns Ende Juni auch am Ende der Regenzeit befanden – dies war der Regenzeit jedoch reichlich egal und wir erlebte vier äußerst nasse Tage. Veronica, unsere Reiseleiterin in diesem Teil Ecuadors erklärte uns, dass sie selbst hier im Cuyabeno Reservat aufgewachsen sei und sich nicht an derart schlimme Überschwemmungen erinnern kann. Der Wasserstand betrug etwa sechs Meter – am Ende der Trockenzeit führt dieser Teil des Flusssystems überhaupt kein Wasser. Dennoch ließen wir uns vom vielen Regen (meist) nicht die Laune verderben und waren auch hier fasziniert von der vielfältigen Tierwelt des Regenwalds mit zahlreichen Affenarten, Faultieren, Vögeln, Schlangen, Spinnen und jeglichem vorstellbaren Krabbelgetier. Besonders dafür hatte Veronica auch eine spezielle Tour für uns vorbereitet: wir gingen nachts auf „Creepy Crawly Tour“  – heißt nur mit Stirnlampe ausgerüstet ab in den Dschungel, um uns die nächtlichen sechs- bis achtbeinigen Jäger anzuschauen. Die nachfolgende kleine Galerie sei Arachno-, Ophidio- und Entomophobikern explizit nicht ans Herz gelegt!

Creepy Crawly Cuyabeno Slideshow (klicken für nächstes Bild):

 

 

Während der Regenpausen konnten wir herrliche Beobachtungen von Aras, dem eigentümlichen Riesentagschläfer oder den scheuen Roten Brüllaffen machen. Ein besonderes Highlight war auch das Bad in der piranhaverseuchten Laguna Grande – was wiederum nur das Ammenmärchen der Piranhas im Fressrausch widerlegte…ich bin wohlbehalten und vollständig zurück gekommen! Die Regenpausen wurden auch oftmals von spektakulärem Lichtspiel am Himmel begleitet, so dass ich dann doch ab und zu zur Landschaftsfotografie greifen „musste“ 😉

Ein besonderes Highlight war jedoch bedingt durch die vielen Niederschläge und den hohen Wasserstand. Die seltenen Amazonasflussdelfine halten sich nur bei sehr hohem Wasserstand in der Nähe der Lagune und ihrer Nebenarme auf – doch auch hier waren wir wieder mit Glück gesegnet und konnten einen Vormittag lang die seltenen Säuger bei der Jagd beobachten! Fotografisch natürlich schwer festzuhalten, aber dennoch ein unglaublich schönes Erlebnis!

Letzten Endes vergingen auch hier die vier Tage wie im Flug und bald hieß es Abschied nehmen vom Amazonastiefland – unser Flug zurück nach Quito stand an.

 Cuyabeno Slideshow (klicken für nächstes Bild):

 

 

Zum Abschluss stand wiederum eine Übernachtung im schönen Puembo Birding Garden an, wo wir erneut herzlich von José, Mercedes und den Hunden empfangen wurden! Als weiteres Highlight zeigte sich zum Abschluss unserer Reise noch der aktive Hausvulkan Quitos und zweithöchste Berg Ecuadors, der knapp 5900m hohe Cotopaxi von seiner schönsten – und vor allem nahezu wolkenfreien – Seite. Im letzten Abendlicht konnte ich noch den mächtigen Vulkan fotografieren.

Damit waren wir auch am Ende unserer Ecuador- & Galapagosreise angekommen und konnten am nächsten Morgen den Heimflug über Amsterdam nach Basel antreten. Galapagos hat uns komplett in seinen Bann gezogen und wir sind noch heute von den Begegnungen dort fasziniert. Ecuador hätten wir womöglich besser zu einer trockeneren Zeit besucht – aber trotz der vielen Regenfälle zeigte sich uns im Nebelwald die unglaubliche Vielfalt der kleinen, aggressiven Kolibris. Unser Abenteuer im Amazonastiefland hat ebenfalls viele faszinierende Momente gebracht – jedoch waren auch hier durch den enorm starken Regen einige Ausflüge nicht in der Art möglich, wie wir es uns erhofft hatten. Doch die Begegnung mit den rosanen Flussdelfinen machte dafür vieles wieder wett! Abschließend war auch dies eine äußerst gelungene Reise!